Gehen oder bleiben? Jugendliche in der Großstadt
Diskussion in Jekaterinburg
Im Fokus der soziologischen Forschung der Boris-Nemtsov-Stiftung für die Freiheit mit Unterstützung des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland steht die Selbstwahrnehmung junger Menschen in russischen Großstädten, ihre Verhaltensstrategien, Wertorientierungen und ihr Bild der Zukunft. Unter den erzielten Ergebnissen fällt vor allem der Prozentsatz von 44% auf: So hoch ist der Anteil junger Menschen in Russland, die bereit sind, ins Ausland zu gehen. Dieser Prozentsatz liegt niedriger als in den Nachbarländern Weißrussland und Ukraine, stellt jedoch Forscher*innen, Politiker*innen und Stakeholder einer beliebigen Stadt vor das ernsthafte Problem: Was fehlt den Jugendlichen in der Großstadt und mit welchen Mitteln könnte man sie halten?
Jekaterinburg ist eine moderne russische Metropole mit einem intensiven und vielfältigen Großstadtleben. Trotzdem weist die Stadtverwaltung auf das Problem der zunehmenden Abwanderung Jugendlicher hin. Mit ihr arbeiten Kultur- und Bildungseinrichtungen zusammen, die örtliche Wirtschaft bemüht sich, jungen Menschen Arbeitsperspektiven zu bieten. Wie effektiv sind diese bestehenden Programme und sehen junge Menschen ihre Zukunft in Jekaterinburg?
Datum und Ort
9. Dezember 2018
Jelzin-Zentrum (Boris-Jelzin-Str. 3, 620014 Jekaterinburg, Russland)
Sprecher*innen
- Denis Volkov – Soziologe und Leiter der Abteilung für angewandte soziologische Forschung am Lewada-Zentrum.
- Fedor Krasheninnikov – Publizist und Politikwissenschaftler.
- Elena Pryamikova – Doktorin der Soziologie und Direktorin des Instituts für Gesellschaftswissenschaften der UrGPU (der Staatlichen Pädagogischen Universität Ural).
- Evgenia Prosvirnina – Stiftung städtischer Initiativen.
Diskussionsmoderator
Dmitry Moskvin – Kandidat der Politikwissenschaften, Teilnehmer und Initiator von Jugendprojekten in den Jahren 2000–2010
Essay von Fedor Krasheninnikov „Störende Jugend“